Als Organisation schneller lernen

Autoren: Wolfgang Barth / Ronald Luckmann

in: Hirzel Leder & Partner: Speed Management. Geschwindigkeit zum Wettbewerbsvorteil machen

S. 157-177

ursprüngliches Buch-Cover:

Inhalt des Beitrags:

1. Natürliche Lernfähigkeit entwickeln
1.1. Von der Lerninstitution in den Lernaltag
1.2. Von der fachspezifischen zurück zur generativen Befähigung
1.3. Von der fachlichen Qualifizierung zum Wachsen von Persönlichkeiten
2. Das 1 x 1 des natürlichen Lernens
2.1. Die Natur des Lernens
2.2. Lernen muß man wollen
2.3. Lernen, ohne es zu wollen
2.4. Menschengemäß Lernen im Unternehmen
2.5. Den Prozeß der Informationsaufnahme beherrschen
2.6. In der natürlichen Umgebung lernen
2.7. Aha-Erlebnisse als Selbstverstärker
2.8. Untereinander positiv bekräftigen
3. Was zu leisten ist
3.1. Unternehmerisches Handeln verlang Lernen auf allen Ebenen
3.2. Erfolgreiche Unternehmen prägen Lernen als Wert aus
3.3. Lernen als Begriff thematisieren
3.4. Lernbarrieren im Unternehmen überwinden
4. Die Kunst der Strategie im Innern
5. Auf den richtigen Ansatz kommt es an

 

  • Herausgeber ‏ : ‎ Dr. Th. Gabler Verlag (1. Januar 1992)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 269 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3409191690
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3409191692

Vorwort

Geschwindigkeit hat schon seit eh und je eine entscheidende Rolle im Geschäftsleben gespielt. Das Bessere ist des Guten Feind. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es ist daher tägliche Routine, den Faktor Geschwindigkeit allem Denken und Handeln im Wirtschafts geschehen zugrunde zu legen. Wenn jetzt jedoch Geschwindigkeit gezielt zum Gegenstand des Managements gemacht wird, so hat das mehrere Beweggründe: – Durch das Zusammenwachsen der Märkte werden regionale Standortvorteile hinfällig, ein globales Handeln verlangt ein größeres internationales Tempo. Die Innovationszeiten nehmen ab, immer mehr Umsatz wird heute mit Produkten gemacht, die es gestern noch nicht in dieser Weise gab. Mit wachsendem Wohlstand und differenzierteren Bedürfnissen steigt die Substitutionsmöglichkeit. Dies macht die Geschwindigkeit, mit der die Leistung präsentiert wird, zum entscheidenden Faktor. Hinzu kommt, daß der Dienstleistungssektor – eine sehr sensitive, schnellebige Geschäftsform – steigenden Anteil am Wirtschaftsgeschehen aufweist. Die sich abzeichnenden Trends machen deutlich, daß Geschwindigkeit mehr und mehr zum Wettbewerbsvorteil wird. Für manche Märkte, wie z. B. den der elektronischen Bauelemente, ist Geschwindigkeit ein kritischer Erfolgsfaktor. Hier wird der Anbieter gezwungen sein, sich systematisch und gezielt mit Speed-Management auseinanderzusetzen. Andererseits gibt es auch bestimmte Situationen, in denen ein Unternehmen, zumindest zeitweise, die Geschwindigkeit in den Vordergrund rückt. Zum Beispiel wenn Wettbewerber mit einem attraktiven Produkt den Markt aufrollen und eine Aufholjagd erforderlich wird. Dies kann der Fall sein, wenn bei einer Neuentwicklung, die patentrechtlich kaum schützbar ist, die Kosten lediglich durch einen Vorsprung im Markt gedeckt werden können, wenn z.B. ein Unternehmen auf eine neue Technologie umgerüstet werden soll oder aber wenn nationale bzw. internationale Vorhaben – gefördert von der öffentlichen Hand – in kurzer Zeit zum Erfolg gebracht werden müssen. Es gilt hier nun nicht, punktuelle Verbesserungen anzubieten, sondern die Denkweisen zu erkennen und zur Anwendung zu bringen. Es gilt, im Unternehmen eine neue Dynamik virulent zu machen. Die Beiträge dieses Buches beleuchten verschiedene Aspekte des Unternehmens unter dem Blickwinkel der Geschwindigkeit. Mit vertrauten Methoden der Organisationsanalyse wird eine neue Sichtweise geboten. Sie soll helfen, Gewohntes in Frage zu stellen und Wünschenswertes möglich zu machen. Der Begriff „Speed-Management“ wurde hier gewählt, weil er zur Auseinandersetzung reizt und der Aspekt bei keiner Unternehmensentscheidung vernachlässigt werden kann. Geschwindigkeit wird zur permanenten Führungsaufgabe!

Frankfurt am Main, Oktober 1991